Schulprogramm


Auszug:

 

1 Vorwort

Mit dem Schulprogramm verfügt die Klinikschule Freiburg über ein Dokument ihrer inneren Schulentwicklung.

Das Kollegium der Klinikschule hat die Erstfassung des Schulprogramms im November 2001 verabschiedet und im Mai 2004 aktualisiert.
Während der Schuljahre 2007/08 bis 2009/10 wurde das Schulprogramm von der Steuergruppe überarbeitet und im Rahmen einer Gesamtlehrerkonferenz vom Kollegium verabschiedet. Eine weitere Überarbeitung erfolgte durch ein Redaktionsteam der Steuergruppe in den Schuljahren 2013/14 und 2014/15.

Die Entwicklungsschwerpunkte wurden durch die jeweiligen Abteilungen neu definiert. Grundlage dieses Programms ist das Leitbild, das die pädagogische Ausgangslage verdeutlicht und gemeinsame pädagogische Grundsätze der Arbeit an der Klinikschule darstellt.
Das Programm soll nicht nur eine Beschreibung des Ist-Zustandes formulieren, sondern 
Entwicklungsperspektiven skizzieren.

 

4 Leitbild

4.1 Pädagogisches Selbstverständnis
Wir müssen nur lernen zu verstehen, dass man die meisten Schwierigkeiten in Chancen umwandeln kann. (Ben Furmann)

Die Kolleginnen und Kollegen der Klinikschule orientieren sich in ihrer pädagogischen Arbeit an folgenden Leitvorstellungen, die konsensuell entwickelt wurden:

•    Unsere pädagogische Arbeit beinhaltet Begleitung und Beratung unter Akzeptanz individueller Lernwege der Schülerinnen und Schüler und ist kooperativ angelegt. 
•    Dabei werden die Bedingungen, die sich aus der jeweiligen Erkrankung und Therapie ergeben, berücksichtigt. Angemessene Formen des Umgangs mit diesen Bedingungen werden entwickelt. Die Genesung der Schülerin bzw. des Schülers steht im Vordergrund.
•    Ein zentrales Ziel ist der Aufbau eines positiven Selbstkonzepts. Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein der Schülerinnen und Schüler sollen gestärkt werden.
•    Unsere Arbeit soll Freude am Lernen in angenehmer Arbeitsatmosphäre ermöglichen.
•    Durch Beobachtung und Beratung möchten wir dazu beitragen, dass Schülerinnen und Schüler bewährte schulische Wege weitergehen oder dass ihnen neue Optionen ermöglicht werden.

4.2    Pädagogische Grundsätze
Um dem Anspruch einer ganzheitlichen Pädagogik gerecht zu werden, greift das Kollegium der Klinikschule die „Empfehlungen der Kultusministerkonferenz zum Förderschwerpunkt Unterricht kranker Schülerinnen und Schüler“ (1998) als geeignete Denk- und Handlungsorientierung auf. Die folgenden pädagogischen Grundsätze stehen in Übereinstimmung mit den Empfehlungen der Kultusministerkonferenz. 
Die Klinikschule versucht, Schulnormalität durch das Angebot klassen- und schulartspezifischer Bildungsinhalte aufrecht zu erhalten. Eine entsprechende Stundentafel bildet in der Abteilung Kinder- und Jugendpsychiatrie den äußeren Rahmen.
Kennzeichen der Klinikschule ist ein individuell angepasstes Maß an Schulrealität, das die
gegenwärtige Lebenssituation, die spezifischen Bedürfnisse, Vorlieben, Entwicklungsaufgaben (vgl. Havighurst 1982) und konkreten Fragestellungen der Schülerinnen und Schüler berücksichtigt. 

Die Klinikschule versteht sich als schulpädagogischer Ort in einer therapeutischen Einrichtung; die Schule hat keinen therapeutischen Auftrag, sie unterstützt den Gesundungsprozess. Dabei sind folgende Aspekte relevant:

1. Pädagogik bei Krankheit erfährt ihren Arbeitsauftrag von der schulischen Normalität her, aus der sich die Schülerinnen und Schüler krankheitsbedingt entfernt haben. Ihnen wird in der Klinikschule ein individuell angepasstes Maß an Schulrealität angeboten. Neben dem schulischen Arbeiten in Lerngruppen beinhaltet dies in der Abteilung Somatik auch Einzelunterricht am Krankenbett. Ziel ist der Verbleib in der bisherigen Schulart und Klassenstufe der Stammschule oder gegebenenfalls das Anbahnen neuer Bildungswege. Die allgemeinbildenden Schulen werden bei der gemeinsamen Aufgabe der schulischen und sozialen Integration von der Klinikschule beraten.

2. Gemäß den Bildungsplänen aller Schularten gehören kommunikative und integrative Formen der Unterrichtsgestaltung zum Rahmenkonzept der Klinikschule. Diese eröffnen den Schülerinnen und Schülern ein erweitertes Erprobungsfeld ihrer Fähigkeiten und Wünsche. Dabei sind Persönlichkeitsentwicklung und Wissenserwerb aufeinander bezogen.
Offene Unterrichtsformen unterstützen Differenzierung und individuelles Lernen.

3. Wertschätzende Begleitung durch die Lehrkräfte und ein positives Lernklima sollen dazu beitragen, dass Lernen für die Schülerinnen und Schüler als ein Prozess der Selbstbestimmung und Selbstwirksamkeit erfahrbar wird. 
Die Wahrnehmung der Schülerinnen und Schüler durch die Lehrkräfte während des Lernprozesses bildet die Grundlage für eine schulische Beratung und Perspektivenplanung.

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